Shioris Koffer (M. F. Hakket) - limitierte Sammlerausgabe

• Jens Mertens, 14.10.2022
  Nach \"Die Katze von Frau Wagner\" und \"Böses Wesen Gier\" ist \"Shioris Koffer\" nunmehr das dritte Buch von M-F Hakket, das in mein Bücherregal Einzug hielt. Da die anderen beiden Romane mich auf der ganzen Linie schon überzeugt hatten, entschied ich mich in diesem Fall sogar für eine limitierte Hardcoverversion, die seitens des Verlages angeboten wurde. Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich in jeder Hinsicht über die Maßen positiv überrascht wurde. Der Autor, der bekannt ist für psychologischen Horror, beweist mit seinem neuesten Werk, dass er auch in Sachen Splatter punkten kann - wenn der Roman auch nicht unbedingt nur davon lebt. Das Buch erzählt von Tim, der auf dem Weg zu einem Pflichtbesuch bei seiner recht nervigen Mutter einem jungen japanischen Mädchen begegnet, das einen ominösen Koffer mit sich rumschleppt und ihm nicht mehr von der Pelle weicht. Als es Ärger mit einer Schar Rocker gibt, macht Shiori ohne Umschweife auf brutale Weise kurzen Prozess mit den Halunken. Tim bricht seine Fahrt ab und nimmt das Mädchen zunächst mit nach Hause, wo er aufgrund einiger Ungereimtheiten zu dem Schluss kommt, dass es sich bei seinem Gast um einen, wenn auch recht materiellen, Geist handeln muss. Er fühlt eine merkwürdige Verbindung zu dem zierlichen Mädchen, das seinerseits ebenfalls immer wieder durchscheinen lässt, dass es zu ihm gehöre. Tim weiß jedoch noch nicht, dass dem scheinbar zufälligen Zusammentreffen ein fluchbehaftetes Ereignis zugrunde liegt, in dem Wut und Schuld eine besondere Rolle spielen. Ahnungslos nimmt er sie mit zu einem belanglosen Einkauf im Baumarkt, wo kurz darauf eine Hölle losbricht, gegen die das Rockerszenario nur ein Witz war. Spannung, Psychologie, Action und Spannung pur - mit diesen Worten lässt sich das Buch am besten beschreiben. Und es ist gerade die Psychologie, mit denen Hakket es wie kaum ein anderer schafft, seinen Figuren eine immense tiefe zu verleihen. Man fiebert, fühlt und leidet mit ihnen und kann es dadurch sogar nachvollziehen, wenn sie sich auf den ersten Blick unsinnig verhalten - eben, weil sie menschlich sind. Wie gesagt, ist der neue Roman wesentlich gewalttätiger als seine Vorgänger. Doch auch hier schafft es Hakket, die Geschehnisse anschaulich zu beschreiben, ohne zu irgendeiner Zeit in eine hardcoreartige oder primitive Schreibweise abzudriften. Vielmehr treten in diesen Szenen die Überraschung und der Schock des Hauptprotagonisten in den Vordergrund, der kaum glauben kann, wozu dieses süße Mädchen offenbar fähig ist. Überhaupt müssen hier der grandiose Ausruck sowie die professionelle Wortwahl des Autors besonders lobend erwähnt werden, die mich schon in seinen Vorgängerromanen faszinierten. Er versteht sein Handwerk außerordentlich und genießt bisher bei Weitem nicht die Anerkennung, die ihm gebührt. Um das hinzukriegen - ich erwähnte es damals bei der \"Katze\" schon - ist ein echtes psychologisches Fingerspitzengefühl gefragt, das zweifellos nicht jedem Autoren in die Wiege gelegt wurde. Diese Zusammenhänge hier aufzuschlüsseln und auf den tieferen Sinn des geheimnisvollen Koffers einzugehen, wäre allerdings mit Spoilern verbunden, was ich natürlich vermeiden will. Somit bleibt mir nur, dieses Buch mit fünf Sternen zu bewerten (mehr ist leider technisch nicht möglich) und es jedem ans Herz zu legen, der Horror mit etwas Anspruch vertragen kann. Einzug hielt. Da die anderen beiden Romane mich auf der ganzen Linie schon überzeugt hatten, entschied ich mich in diesem Fall sogar für eine limitierte Hardcoverversion, die seitens des Verlages angeboten wurde. Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich in jeder Hinsicht über die Maßen positiv überrascht wurde. Der Autor, der bekannt ist für psychologischen Horror, beweist mit seinem neuesten Werk, dass er auch in Sachen Splatter punkten kann - wenn der Roman auch nicht unbedingt nur davon lebt. Das Buch erzählt von Tim, der auf dem Weg zu einem Pflichtbesuch bei seiner recht nervigen Mutter einem jungen japanischen Mädchen begegnet, das einen ominösen Koffer mit sich rumschleppt und ihm nicht mehr von der Pelle weicht. Als es Ärger mit einer Schar Rocker gibt, macht Shiori ohne Umschweife auf brutale Weise kurzen Prozess mit den Halunken. Tim bricht seine Fahrt ab und nimmt das Mädchen zunächst mit nach Hause, wo er aufgrund einiger Ungereimtheiten zu dem Schluss kommt, dass es sich bei seinem Gast um einen, wenn auch recht materiellen, Geist handeln muss. Er fühlt eine merkwürdige Verbindung zu dem zierlichen Mädchen, das seinerseits ebenfalls immer wieder durchscheinen lässt, dass es zu ihm gehöre. Tim weiß jedoch noch nicht, dass dem scheinbar zufälligen Zusammentreffen ein fluchbehaftetes Ereignis zugrunde liegt, in dem Wut und Schuld eine besondere Rolle spielen. Ahnungslos nimmt er sie mit zu einem belanglosen Einkauf im Baumarkt, wo kurz darauf eine Hölle losbricht, gegen die das Rockerszenario nur ein Witz war. Spannung, Psychologie, Action und Spannung pur - mit diesen Worten lässt sich das Buch am besten beschreiben. Und es ist gerade die Psychologie, mit denen Hakket es wie kaum ein anderer schafft, seinen Figuren eine immense tiefe zu verleihen. Man fiebert, fühlt und leidet mit ihnen und kann es dadurch sogar nachvollziehen, wenn sie sich auf den ersten Blick unsinnig verhalten - eben, weil sie menschlich sind. Wie gesagt, ist der neue Roman wesentlich gewalttätiger als seine Vorgänger. Doch auch hier schafft es Hakket, die Geschehnisse anschaulich zu beschreiben, ohne zu irgendeiner Zeit in eine hardcoreartige oder primitive Schreibweise abzudriften. Vielmehr treten in diesen Szenen die Überraschung und der Schock des Hauptprotagonisten in den Vordergrund, der kaum glauben kann, wozu dieses süße Mädchen offenbar fähig ist. Überhaupt müssen hier der grandiose Ausruck sowie die professionelle Wortwahl des Autors besonders lobend erwähnt werden, die mich schon in seinen Vorgängerromanen faszinierten. Er versteht sein Handwerk außerordentlich und genießt bisher bei Weitem nicht die Anerkennung, die ihm gebührt. Um das hinzukriegen - ich erwähnte es damals bei der \"Katze\" schon - ist ein echtes psychologisches Fingerspitzengefühl gefragt, das zweifellos nicht jedem Autoren in die Wiege gelegt wurde. Diese Zusammenhänge hier aufzuschlüsseln und auf den tieferen Sinn des geheimnisvollen Koffers einzugehen, wäre allerdings mit Spoilern verbunden, was ich natürlich vermeiden will. Somit bleibt mir nur, dieses Buch mit fünf Sternen zu bewerten (mehr ist leider technisch nicht möglich) und es jedem ans Herz zu legen, der Horror mit etwas Anspruch vertragen kann.
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